Vorbei die Zeiten, als aufgeregte Medienleute Podcasting als die Zukunft des Radios umjubelten. Radiohörer haben Podcasts als zusätzliches Angebot für ihre akustischen Lieblingsinhalte angenommen und im Netz hat sich eine lebhafte Szene mit kreativen Angeboten etabliert — nur die Hysterie ist weitergezogen. Die Podcastszene hat sich am Wochenende zum zweiten Podcamp niche11 getroffen.
VON DANIEL LEICHER
Es ist Samstag morgen 9:00 Uhr. Wir befinden uns im Medienkloster in München. Eigentlich beherbergt dieser Ort die Journalistenschule der Katholischen Kirche. Heute aber treffen sich hier 100 Podcaster aus ganz Deutschland zur niche11. Organisiert wurde diese Konferenz von Alex Wunschel, Thomas Hillebrand und Annik Rubens.
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es auch schon mit der Begrüßung durch Alex Wunschel los, der uns noch einmal kurz den Ablauf des Tages erklärte und zeigte wo wir eigentlich sind.
Gleich im Anschluss begannen auch schon die erste Sessions. Angeboten wurden gleichzeitig drei Sessions in so schön klingenden Räumen wie dem Parlatorium, der Fraterie oder dem Kalefaktroium. Alles Begriffe aus der Klosterwelt, wie uns Alex erklärte.
Neun Sessions befanden sich im ersten Block, der drei Stunden dauerte. So konnte sich jeder Teilnehmer sein eigenes Wunschprogramm zusammenstellen. Und das war wirklich schwierig. Denn eigentlich wollte man doch jede Session besuchen. Einfach jeder versprach einen spannenden Vortrag.
Auch im zweiten Block gab es wieder neun verschiedene Sessions zur Auswahl.
Aus dem Schnitzelkoma holte uns unter anderem Philipp Riederle. Im Internet findet man ihn unter dem Pseudonym Phipz. Er ist 16 Jahre alt und hielt vor zwei Jahren auf der niche seinen ersten Vortrag. Heute lässt er den Lifestream abschalten um über sein jetziges Leben mit Mein iPhone und Ich und seinen Vorträge in den Vorstandetagen vieler wichtiger Unternehmen zu sprechen. Alles off the record und streng geheim.
Gesamt gesehen brachte mir jede Session die ich besuchte, egal ob sie von den jungen Podcastanfängern oder den alten Hasen gehalten wurde, neue Gedanken, Ideen und natürlich auch Wissen. Es ist durchaus auch mal interessant zu sehen wie andere Podcaster ihre Folgen aufnehmen und welchen Aufwand sie dort hinein stecken.
Der wichtigste Teil der Konferenz ist aber natürlich das Networking. Und dieses ist sicher nicht zu kurz gekommen. Schon am Freitag traf man viele Podcaster auf der Warm Up Party in der Münchner Niederlassung bei der man sich schon vor dem großen Tag gut kennen lernen konnte. Auch am Samstag Abend ging es wieder in die Niederlassung um den Tag zu beenden und sich nochmal ohne Sessions zu unterhalten.
Wie ich finde war die niche eine sehr angenehme und interessante Konferenz. Man konnte vielen Stimmen endlich ein Gesicht zuordnen und dürfte auch viele neue Stimmen und Gesichter kennen lernen.
Daniel Leicher bloggt auf seinem dl_blog und moderiert den Podcast Stammstrecke.
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